Therapie
Aufmerksamkeitsstörungen wirken sich unterschiedlich auf den Alltag betroffener Kinder und Familien aus. Die Ergebnisse einer ausführlichen Untersuchung zeigen, was ein Kind kann und was es noch lernen muss.
Am Beginn der Behandlung werden Eltern, Kind und Lehrer über das Störungsbild aufgeklärt und beraten. Ein Elterntraining oder Interventionen in der Schule können sich daran anschließen. Aufmerksamkeitsstörungen lassen sich durch kontrollierte Lernvorgänge verbessern.
So wird mit dem Programm >Attentioner< (Jacobs/Petermann, 2007) die Steuerung der Aufmerksamkeit eingeübt. Durch ein Training der Selbstinstruktionen lässt sich impulsives und unorganisiertes Handeln reduzieren. Problematisches Verhalten wird durch ein Training des Selbstmanagements verändert. Ein Training sozialer Kompetenz verbessert die sozialen Fähigkeiten und reduziert aggressive Verhaltensweisen.
Tiefenpsychologische oder verhaltenstherapeutische Einzel- oder Gruppenpsychotherapie hilft bei geringem Selbstwertgefühl und Problemen mit Gleichaltrigen.
Die häufig mit Aufmerksamkeitsdefiziten einhergehende Legasthenie oder Dyskalkulie erfordert eine spezifische Therapie dieser Störungen.
Führen Aufmerksamkeitsstörungen zu ausgeprägten Problemen im Alltag des Kindes, ist eine zusätzliche Behandlung mit Medikamenten in Betracht zu ziehen.
Literatur
Heubrock, Dietmar; Petermann, Franz (2001) Aufmerksamkeitsdiagnostik
Jacobs, Claus; Petermann, Franz (2007) Training für Kinder mit Aufmerksamkeitsstörungen, Göttingen
Jacobs, Claus; Petermann, Franz (2010) Training für Kinder mit Aufmerksamkeitsstörungen – der >>Attentioner<< in: Legasthenie – Zentrum Berlin e. V. (Hg.) Kinder mit Lernstörungen verstehen, fördern und stärken