Ursachen

Die Lese- Rechtschreibstörung ist eine Lernstörung, die auf ererbte oder durch Erkrankungen in den ersten Lebensjahren erworbene Funktionsstörungen im Gehirn zurückzuführen ist.

Beim Lesen und Schreiben werden Laute und Schriftzeichen miteinander verknüpft. Kindern mit Legasthenie gelingt die dafür notwendige Verarbeitung sprachlicher Informationen nur unzureichend.

Entwicklungsstörungen des Hörens und Sprechens galten lange als häufigste Ursache hierfür. Inzwischen werden jedoch Gedächtnis- und Aufmerksamkeitsstörungen, Beeinträchtigungen der visuellen Wahrnehmung oder der Motorik als ebenso bedeutsam angesehen. Viele Legastheniker leiden unter einer Kombination dieser Störungen. Hinzu kommen die Fähigkeiten Verhalten und Gefühle zu steuern, Handlungen zu planen, Impulse zu kontrollieren, Ziele zu entwickeln und angemessen auf Umweltbedingungen zu reagieren. Defizite in diesen Bereichen beeinträchtigen die Entwicklung des Schriftspracherwerbs. Erfahrungen des Scheiterns vergrößern Lernrückstände. Ängste und Depressionen reduzieren nachweislich die Leistungsfähigkeit des Arbeitsgedächtnisses. Misserfolge führen zu Lernunlust, Selbstwertstörungen und Vermeidungsstrategien.

Ob ein Kind problemlos lesen oder schreiben lernt, entscheidet sich in der Regel lange vor dem Schuleintritt. Doch auch die Persönlichkeitsentwicklung, Lernerfahrungen, der Umgang mit Leistungsdruck und Ängsten ist von Bedeutung.